Weihnachten in Südfrankreich
“Bonnes fêtes” ist das französische Äquivalent für “Frohe Feiertage” und das, was man hier überall gewünscht bekommt – vermutlich weil es alle Religionen und alle Feiertage im Dezember abdeckt.
Und es wird heftigst gefeiert. Weihnachten ist hier genauso “besinnlich” wie sonstwo in Europa. Weihnachtsmärkte und grosse Leuchtdekorationen in den Städten und Einkaufszentren, dazu überall amerikanische Christmas-Beschallung. Mehr oder weniger hysterisch blinkende Lichterketten an den Privathäusern. Der Kommerz dreht am Rad und Shoppen bis zum Umfallen ist angesagt. Supersonderfeiertagsangebote überall und jeder hat noch eine last minute “Geschenkidee”. In den Supermärkten türmen sich die Süssigkeiten – und die Salzigkeiten. Auf dem Markt stehen Lieferwägen mit Kisten voller Austern und Leute mit grosser Familie kommen mit der Sackkarre zum Abholen. Beim Metzger ist die Auslage voller Geflügel von kleinen Wachteln bis zum grossen Kapaun. Und der Bäcker hat natürlich auch am Weihnachtsmorgen auf für frisches Brot, süsse Brioche und die Bûches de Noël.
Dann eine Woche Pause und das Ganze dann nochmal ohne Geschenke für Silvester. Der kommt hier meist ohne grosses Feuerwerk aus bzw. oft ist der Kauf/Verkauf von Feuerwerk und anderem brennbaren Material schon Wochen vorher verboten, um während der Feiertage keinen unnötigen Stress mit unzufriedenen oder gelangweilten Bevölkerungsgruppen zu haben.
Wir hatten genug Weihnachtseinladungen und Chorkonzerte im Advent genossen und feiern daher still und leise für uns daheim. An Weihnachten gab es dieses Jahr Austern aus dem Etang de Thau und Foie gras Terrine nach Art des Hausherrn. Dazu meinen Lieblingschampagner. Am Weihnachtstag gab es Canette à l’Orange und an Silvester machten wir uns ein schönes Fondue chinoise.