“Eisheilige” in Südfrankreich?
Nein, Minusgrade gibt es hier in Capestang im April oder gar Mai nicht mehr. Oft ist es schon im Februar und März immer wieder sommerlich warm mit Temperaturen über 20 Grad. Da kann es für Gärtner wie mich fast körperlich schmerzhaft sein, NICHT mit der Aussaat von Tomaten, Gurken, Zucchini, Melonen usw. zu beginnen.
Also habe ich der Versuchung wieder nachgegeben. Und höchstwahrscheinlich geht es wieder schief. Ich habe gegen Ende Februar Tomaten, Gurken und Melonen gesät und alles ist unter den Wachstumslampen auch gut aufgegangen. Gegen Ende März habe ich dann einige Setzlinge ausgepflanzt, weil für die kommenden Wochen Temperaturen um 15 oder sogar 20+ ℃ vorhergesagt waren. Aber leider (natürlich) ist der Tramontane-Wind zurückgekehrt und hat die Temperaturen bis Ende April auf tagsüber maximal 15℃ fallen lassen – in manchen Nächten wird es grade mal noch 4℃. Die armen Pflänzchen da draussen wirken ziemlich geschockt…
Ich habe es auch mit Plastik-Pflanzenglocken versucht, aber ich müsste sie ja immer wieder nachts aufsetzen und morgens wieder abnehmen, damit die Pflanzen nicht kaputtgehen, wenn tagsüber die Sonne drauf scheint. Und einige der Setzlinge sind bereits zu groß, um hineinzupassen.
Ich habe aber noch Ersatzpflanzen im “Gewächshaus” auf der Terrasse und schlimmstenfalls gibt es im Gartencenter auch noch Setzlinge.
Es lohnt sich jedenfalls definitiv nicht, vor Ende März zu säen. Vielleicht lerne ich es ja irgendwann einmal.
Nachtrag am 24. Mai:
Das Wetter war bis vor kurzem ein Auf und Ab mit ungewöhnlich viel Regen und gelegentlichen kalten (3-8 Grad) Nachttemperaturen. Bis auf eine Gurkenpflanze, die sehr blass wurde und die ich ersetzt habe, sind alle Pflanzen gut durchgekommen und die Paprika tragen bereits Früchte! Die Tomaten haben ein gesundes Grün angenommen und wachsen gut, und die Aubergine hatte überhaupt keine Probleme. Sie alle standen auf der Ostseite der Mauer und waren so vor dem kalten NW-Wind geschützt.
Einige Bohnen bekamen braune Flecken auf den Blättern und brauchten lange, bis sie anfingen zu wachsen, andere wachsen bereits an den Stangen hoch.
Es scheint sich also zu lohnen, das Risiko einer frühen Aussaat einzugehen und mein Pessimismus war definitiv verfrüht.