Category: Auswandern im Kopf

  • Grüsse aus dem Süden

    Grüsse aus dem Süden

    Lieber Vater, Wie geht es dir? So würde ich den Brief beginnen, wenn du noch lebtest. Ich denke manchmal an dich. Ich habe eure Todestage nicht auswendig im Kopf, aber Markus Pasche aus Uruguay (oder Paraguay?) sendet mir am 3. Mai, das ist dein Todestag, jeweils eine kurze Erinnerung in Form einer Textnachricht. Er schreibt…

  • Der amerikanische Traum in Capestang

    Der amerikanische Traum in Capestang

    Vor wenigen Tagen gesellte sich ein US-Amerikaner zum Expat-Apéro am Freitagabend. Er ist vor wenigen Wochen mit seiner Frau aus Washington State in der Nähe von Seattle hierher nach Capestang umgezogen. Wir waren uns einig, dass Washington State ein grossartiges Erlebnis am Pazifik mit schönen Städten und Landschaften bietet und eigentlich auch für Gabriele die…

  • Auslandsreise ins Gewisse

    Auslandsreise ins Gewisse

    Stets war das Ausland klar zu orten, wenigstens für mich. Ich kannte das Ausland als alles ausserhalb der Schweiz Befindliche. Auch der Mond wäre im Ausland gewesen, wenn es mir möglich gewesen wäre, den Mond zu bereisen. Das hat sich alles geändert, stellte ich fest, als wir unsere erste Auslandsreise seit der Ankunft in Capestang…

  • Die Macht der Entscheidung

    Die Macht der Entscheidung

    Ich habe mein ganzes Leben lang nie lange nachgedacht. Entscheide fielen schnell, aber nicht spontan. Es war eher so, dass ich die Kriterien schnell überdachte, abstrahierte, priorisierte und dann entschied. Schon früh stellte ich fest, dass eine gute, grobe Schätzung viel schneller geht als eine exakte Analyse. Die grobe Schätzung entspricht aber meist sehr exakt…

  • Wer bin ich?

    Wer bin ich?

    Was man bei einem Neuanfang gerne ausblendet: Es ist ein Neuanfang. Nicht nur, was die gesamte äussere Infrastruktur des Lebens betrifft. Auch für das innere Selbstverständnis. Und so sollte ich eigentlich nicht überrascht sein, dass jetzt, nachdem die äussere Infrastruktur einigermassen steht, die inneren Fragen anklopfen und wissen wollen: “Und jetzt? Wie geht’s weiter?” Wer…

  • Wie man Weihnachten abschafft

    Wie man Weihnachten abschafft

    Ein Bekannter wünschte mir eben eine leuchtende Adventszeit. Das war gut gemeint. Die Adventszeit meiner Kindheit war ein Ärgernis. Beim Adventskranz muss man die vier Kerzen nacheinander anzünden, jeweils am Sonntag. Mich störte, dass sie an Weihnachten dann unterschiedlich hoch waren. Die Kerze vom ersten Advent war schon beinahe vollständig verbraucht und die vom vierten…

  • Lili auf dem Dach

    Lili auf dem Dach

    Die Ziegel wärmen meinen Bauchoder meinen Rücken,wenn ich mich wälze undin die Sonne blinzle.Ich bin Lili auf dem Dach. Wie bin ich bloss aufs Dach gekommen?fragen sich die Menschenund rufen ängstlich meinen Namen.Komm Lili komm! Es ist ein Riesenspassfür mich, die Lili auf dem Dach. Dann wird der Tag zur Nachtund ich weiss, ich will…

  • Was ist wirklich wichtig?

    Was ist wirklich wichtig?

    Als wir noch auf Recherchereisen waren, abends müde hier ankamen, die Strassen dunkel und eng und so anders als daheim, und selbst noch als wir den Kaufvertrag unterschrieben, fragte ich mich immer, ob ich mich je an das leicht Marode, Baufällige, Verlotterte, Heruntergekommene hier gewöhnen würde. Löcher in den Strassen und kaputtes Pflaster. Unverputzte Mauern…

  • Kein Tag ist vergangen

    Kein Tag ist vergangen

    Kein Tag ist vergangen,an dem ich zurückgewollt hätte.Kein Freund könnte mein Herz bewegenzurückzuwollen,wo ich so lange war.Kein Tag ist vergangen. — Viele Tage sind vergangen.Warum ging ich?Um zu erfahren,ob ich zurückwollen würde?Weil ich nicht mehr dort sein wollte,wo ich so lange war?Viele Tage sind vergangen. — Kein Tag ist vergangen,an dem ich misste,was mir lieb…

  • Noch nicht hier, nicht mehr dort.

    Noch nicht hier, nicht mehr dort.

    Vom Ankommen Es braucht Zeit, um ein neues Leben zu beginnen. Um wirklich anzukommen, Fuss zu fassen, neue Gewohnheiten zu entwickeln, sich ein neues Umfeld zu schaffen. Diese Zeit muss ich mir lassen. Und bis dahin gelegentliche Anfälle von «Unwohlsein» aushalten. Es ist nicht wirklich Heimweh. Es ist nicht das Gefühl, eine falsche Entscheidung getroffen…

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