Hochsommer im Garten

Hochsommer im Garten

Zu heiss, zu trocken, zu sonnig, zu gross

Trockenheit und Hitze machen dem Garten zu schaffen. Nach einem ganzen ersten Gartenjahr von Juli bis Juli hat sich gezeigt, dass das hübsche geometrische Gemüsegartenlayout unserer Vorgänger wohl für England oder Nordfrankreich taugen würde, hier aber nicht. Jedenfalls nicht bei sommerlicher Hitze von Mai bis September.

Erstens liegt der gesamte Gemüsegarten von morgens bis abends in der prallen Sonne, sodass sogar die hitzeresistenten Tomaten einen Sonnenbrand bekommen und trotz Beschattung vertrocknen.
Zweitens ist es viel zu trocken. In den letzten zwei Monaten hat es fünf Mal geregnet, dreimal bis 4mm. Das war jedes Mal gut, aber einfach bei weitem nicht ausreichend. Auch mit grosszügiger Paillage (Bodenabdeckung mit Heu) muss ich bei 30+ Grad mindestens alle zwei Tage gründlich giessen. Aufgrund der grossen Fläche mache ich das morgens und abends jeweils in einem anderen Gartenbereich. Das war nicht mein Plan, denn ich will angesichts der Dürre hier unbedingt sparsam mit Wasser umgehen. Und ich habe keine Lust, derart an den Garten angebunden zu sein, dass ich im Sommer nichtmal für ein paar Tage wegfahren kann. Ollas habe ich ausprobiert – sie funktionieren hier nicht wirklich. Die Ton-Ollas haben zum Grossteil seit Wochen das gleiche Wasser drin – ich gehe davon aus, dass der feine lehmige Boden die Porosität des Tons zunichte macht. Auch Plastikflaschen mit feinen Löchlein, die ich neben die Pflanzen tief in die Erde gesteckt habe, nutzen nur bedingt. Manche Pflanzen schaffen es, direkt daneben zu vertrocknen.
Drittens ist der Boden immer noch viel zu schlecht. Es ist ein ehemaliger Weinberg und Lehmboden. Oben ist er puderig und leicht, sodass man mit einem Esslöffel gärtnern könnte. Zwei Spaten weiter unten ist er hart wie Stein. Und das bisschen “Lasagne”-Bodenverbesserung, das ich seit Herbst gemacht habe (Pappe, Grünabfälle, Pferdemist, Kompost), reicht natürlich noch lange nicht, um daraus einen wirklich guten Gartenboden zu machen.
Und viertens ist der Gemüsegarten viel zu gross. Zu gross, um im ausreichenden Mass einen Austausch mit gutem Mutterboden bezahlen zu können. Und auch zu gross für uns zwei – die angelegte Fläche würde genügen, um mit dem Ertrag einen Marktstand aufzumachen – wenn denn die anderen Faktoren stimmen würden. So gähnen überall Lücken, die auch wieder dazu beitragen, dass sich die Pflanzen nicht gegenseitig beschatten können.

Ein “Waldgarten” muss her

Also haben wir beschlossen, das ganze Layout zu ändern. Wo jetzt offene Geometrie herrscht, kommt ein lockerer Waldgarten hin: hohe Bäume, Sträucher und Stauden, mit Wegen und Plätzchen zum Sitzen. Der Gemüsegarten kommt auf beiden Seiten an die kleine Mauer, die den Garten vom Parkplatz trennt. Der Obstgarten mit den Feigenbäumen und Beerensträuchern bleibt vorerst im hinteren Bereich.

Das Projekt startet im September und ich kann es kaum erwarten, endlich loslegen zu können!


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