Licence to build

Licence to build

Eine Pergola aufstellen in Frankreich

Unsere grosse ummauerte Terrasse hatte den Charme einer leeren Turnhalle und war im Sommer heiss wie ein Ofen. Deshalb haben wir lange an einer Pergola herumstudiert und uns letzlich für eine “Pergola bioclimatique” entschieden, d.h. mit verstellbaren Alu-Lamellen. Diese sind hier im heissen Süden der Renner, da stabil, langlebig, komfortabel und schick. Dementsprechend gibt es zig Anbieter und es lohnt sich auf jeden Fall, mehrere Angebote einzuholen und sich die verschiedenen Modelle auch vor Ort anzuschauen.

In Frankreich muss man für alle baulichen Massnahmen, welche das Aussehen eines Hauses oder Grundstücks verändern, eine Erlaubnis einholen. Darum kümmert sich die Mairie bzw. die Stadtplanungsabteilung (“Urbanisme”). Falls das Haus in einer historischen / architektonischen Schutzzone (“site inscrit” oder “site classé”) liegt, wird je nach Massnahme auch die Erlaubnis der Denkmalschützer, der “Architectes des Bâtiments de France”, eingeholt. Unser Haus liegt in Sichtweite des Canal du Midi, also unterlagen auch wir dem Entscheid der Denkmalschützer.

Die benötigte Erlaubnis kann entweder eine “déclaration préalable” sein oder ein “permis de construire”. Die “déclaration préalable” braucht man für kleinere Massnahmen wie z.B. den Neubau eines Schuppens unter 20m2, die Vergrösserung eines bestehenden Gebäudes, das Aufstellen eines Zauns, den Austausch der Fensterläden, eine neue Markise oder Pergola, einen kleineren Pool. Einen “permis de construire” braucht man für alle grösseren Bauarbeiten über 20m2 oder grosse Pools ab 100m2.

Für beides gibt es nicht nur ein entsprechendes Cerfa-Formular. Man braucht auch noch jede Menge weiterer Unterlagen: einen Grundriss für das gesamte Grundstück und alle Bauten, eine Schnittzeichnung der geplanten Baumassnahme bzw. des betroffenen Gebäudeteils, eine 3D-Visualisierung des Endresultats, Fotos aus jeder Blickrichtung, etc. Für den Normalverbraucher ist das alles nicht einfach zu erstellen, weshalb man für das ganze Dossier entweder Hilfe vom Architekten oder Bauunternehmer bekommt oder einen Bauzeichner engagiert. Diese helfen dann auch bei der Einreichung des Antrags und der Beantwortung von Fragen seitens der Mairie.

Sobald der Antrag eingereicht ist, heisst es warten. Je nach Art und Grösse des Projekts dauert es zwischen einem und fünf Monaten, bis die Erlaubnis der Mairie kommt. Sobald diese erhalten wurde, muss sie mittels eines Schilds für alle Nachbarn sichtbar aussen angezeigt werden – solange bis die Arbeiten beendet sind, aber mindestens zwei Monate.

Bei uns ging alles wie geschmiert innerhalb weniger Wochen. Die Pergola war dann in einem Tag aufgestellt und sie macht einen riesigen Unterschied für das Klima und das Lebensgefühlt auf der Terrasse.

Pergola: Vor dem Kauf Declaration prealable, Plans de masse: braucht Architekt oder prof. Zeichner, Atlas zum Überprüfen ob man in einem Schutzbereich liegt


Cookie Consent with Real Cookie Banner