Brrrrrrrr!

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Frieren in Südfrankreich

Es ist Januar und es ist kalt hier im Süden. Nach einem warmen Jahresbeginn hatten wir erst Schnee und jetzt ein paar Nächte mit leichten Minustemperaturen und tagsüber 5-10 Grad – je nachdem, ob grade auch noch der kalte Tramontane aus Norden bläst oder nicht. Das ist für gestandene Ex-Schweizer-Mittelländer natürlich gar nichts und ausserdem haben wir eine gute Heizung, welche die Wohnetage gemütlich warm hält. Besonders, wenn dann auch noch die Sonne scheint, wie sie es meistens tut.

Aber es ist einfach kalt, ungemütlich kalt und viele Expats, die hier zwar romantische, aber schlecht (oder eher gegen die Hitze) isolierte Häuser bzw. Häuser ohne Zentralheizung gekauft haben, beklagen sich bitter. Eine Engländerin meinte sogar: “Never been so cold as when I moved to the South of France.” Händereibend werden in den Facebookgruppen Tipps zu Wärmflaschen, Bettsocken, elektrischen Bettdecken oder Saunabesuchen ausgetauscht.

Auch mich haben, wie schon im Sommer, die unerwartet extremen Temperaturen überrascht. Ich hatte bei meiner damaligen Recherche nach möglichen Wohnorten zwar die Klimadurchschnittswerte recherchiert, die laut Google für Capestang zwischen 3 und 30 Grad liegen. Aber ich hatte natürlich nicht damit gerechnet, dass diese punktuell um bis zu 10 Grad über- bzw. unterschritten werden können.

Das heisst, wer hierher zieht, entsorgt vorher besser nicht alle dicken Socken, Pullover, Steppjacken, Handschuhe oder Wärmflaschen. Wer hier kauft, achtet darauf, eine anständige Heizung im Haus zu haben. Und spätestens im Herbst ein paar Teppiche auf den Steinboden zu legen. Und wer hier gärtnert, investiert auf jeden Fall in Schutzvlies für kalte Nächte.

Aber immerhin: der Winter beginnt hier einen Monat später und endet einen Monat früher als in der Schweiz. Da mag ich doch ganz gern zwischendurch ein paar Tage frieren.


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