Frühsommer im Garten

Frühsommer im Garten

Gärtnern im Süden: Mai-Juni

Nachdem es auch hier dauerte, bis der Frühling da war, ging es dann auf einmal ganz schnell! Im Mai blühten schon die im Herbst gepflanzten Rosen, im Juni dann auch die im Frühjahr gesetzten Rosenbüsche. Überall im Garten leuchtete wilder Klatschmohn und kalifornischer Mohn, die gesäten Ringelblumen und Phacelia wurden zu grossen orangen- und lilafarbenen Büschen.

Die Anfang Frühling gesetzten Kartoffeln mussten schon geerntet werden, da das Laub gelb wurde und verwelkte. Vermutlich ist der Boden immer noch zu arm und es war auch recht trocken im Frühjahr. Pro gesetzter Kartoffel habe ich 0-3 Kartoffeln geerntet. Nicht gerade das, was man Ertrag nennt, aber immerhin gab es aus 20 Setzkartoffeln drei Mahlzeiten mit Kartoffelbegleitung. Dafür strecken seit Ende Mai ein paar der erfroren geglaubten Kartoffeln vom Herbst gesunde Blätter aus der Erde.

Die Massen an gesätem Winterspinat brauchten ewig, bis sie gross genug waren zum Ernten und dann wollten sie auch schon gleich blühen. Auch bei diesem Beet liegt es bestimmt am Boden – obwohl Wildtomaten und Bohnen dort jetzt gut zu gedeihen scheinen. Der leckere, wilde, saftig-säuerliche “Pourpier” kommt wieder – das freut mich sehr.

Der Pfirsichbaum hatte die Kräuselkrankheit und keine Früchte, hat jetzt aber wieder gesund aussehende Blätter. Dafür haben wir letzte Woche drei kleine, zuckersüsse Aprikosen geerntet.

Erste Gurken und Zucchini haben wir schon geerntet, die Tomatensträucher, Paprika- und Chilipflanzen zeigen auch schon Früchte. Die Melonen sind noch am Wachsen. Die Himbeeren scheinen bis zu gedeihen und haben ein paar Früchte, Brombeeren und Johannisbeeren sind dagegen nicht wirklich glücklich. Eine der Weinreben hat schon Trauben, die andere kümmert und wird dann wohl im Herbst ersetzt. Wie so manches andere, was einfach nicht funktioniert, wie gedacht. Sauerampfer zum Beispiel braucht viel zu viel Wasser.

Wasser-Restriktionen und Rats Taupiers

Wir hatten seit Anfang Mai bis Mitte Juni etwa viermal kräftigeren Regen zwischen 5 und 25 mm im “Pluviomètre”. Ich hoffe sehr, es regnet noch ein paar Mal, bevor die wirklich trockenen Monate kommen. Auch wenn es dadurch sehr schwül wird. Wir sind seit Mitte Mai schon wieder in der Wasserkrise mit viel zu wenig Grundwasser und unterliegen Restriktionen – auch beim Gartengiessen. Im Mai habe ich jeden Gartenbereich einmal die Woche mit der Giesskanne direkt an die Pflanzen gegossen, im Juni musste es alle 3 Tage sein – sogar bei den angeblich so trockenheitsresistenten Tomaten. Ich nehme an, dass es der arme und lehmige Boden noch schwerer macht für die Pflanzen.
Die Temperaturen lagen im Mai um die 20-25 Grad, jetzt im Juni sind wir schon bei Ende 20, Anfang 30 Grad.

Wir haben dazu auch eine ziemliche Plage an Rats Taupiers. Das sind Wühlmäuse von Rattengrösse. Sie verwandeln den Gartenboden in Schweizer Käse und werfen immer wieder Erdhaufen auf, die besonders im neuen Kiesparkplatz und unter den planenbelegten Gartenwegen wirklich lästig sind. Beim Wässern der jungen Maulbeerbäume steht man dann daneben auf einmal in einer knöcheltiefen Lehmpfütze, weil dort ein Wühlmausgang verläuft. Oder das Wasser für die neue Kletterrose sammelt sich nicht im Giessring, sondern verschwindet sofort in einem Rattenloch. Etc. Die Katzen erwischen gelegentlich eine, aber leider viel zu wenige…


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