Ankommen in Frankreich
Christian und ich kommen ja beide sehr gut mit uns selbst zurecht. Wir können problemlos und zufrieden mehrere Tage verbringen, ohne jemanden von aussen zu sehen. Der Kontakt mit Familie und Freunden online genügt uns dann völlig.
Aber das Ziel ist ja, uns hier zu integrieren. Wir sind uns bewusst, dass wir nie als «einheimisch» gelten werden. Aber darum geht es auch nicht. WIr möchten vor allem Teil der nachbarschaftlichen Gemeinschaft sein, die Leute kennen, die um uns herum wohnen, als reguläre Einwohner statt als Touristen akzeptiert werden.
So haben wir uns von Anfang an mehrmals jede Woche am Markt und in den lokalen Cafés und Restaurants sehen lassen. Und an einem Wochenende Anfang September haben wir bewusst und aktiv «Gesellschaft» gesucht und gefunden:
Neubürgerempfang
Am Freitagabend veranstaltete die Mairie einen Empfamg mit Apero für Neuzugezogene. Es waren 83 von uns dort und es waren deshalb so viele, weil die Einladung für alle galt, die seit 2020 zugezogen waren – als man den damals erstmalig geplanten Empfang wegen Corona nicht durchführen konnte. Der Bürgermeister hielt eine launige und sehr informative Ansprache, während der Himmel mit Regen drohte und vor sich hin grummelte. Rechtzeitig zum Beginn des (leider nur leichten) Regens gab es dann Pizza, Wein und Bier und wir unterhielten uns mit ein paar netten Menschen.
Nachbarschaftsapero
Am Samstag führten wir dann unseren eigenen Nachbarschaftsapero durch. Wir hatten neun Parteien eingeladen, direkte und mehr indirekte Nachbarn. Fünf der direkten Nachbarn kamen und wir hatten einen sehr schönen und unterhaltsamen Abend mit zwei englischen Paaren, zwei Französinnen und einem älteren französischen Herrn, der sich als «Besitzer» des fiesen Katers herausstellte, der unserem Tobey das Leben so schwer macht.
Vereine kennenlernen
Und am gleichen Sonntag fand in der Mehrzweckhalle das «Forum des Associations» statt, an dem sich alle lokalen Vereine vorstellten und man sich ihre Angebote anschauen konnte. Dort trafen wir unsere englischen Nachbarn wieder, die am Stand des lokalen Bildungszentrums waren, wo wir uns für Englisch-Französische Konversationskurse eingeschrieben haben. Mittlerweile sind wir natürlich auch an den Freitagsaperos der «Engländer» dabei.
Dabeisein und Mitmachen
Die Integration funktioniert soweit und die ersten Aktivitäten mit unserer Nacharin V. haben auch schon stattgefunden. Sie hatte uns und eines der englischen Paare in der Nachbarschaft in der Woche nach dem Apero zu einem nachmittäglichen «Gouter» mit feinstem hausgemachten Kuchen eingeladen. Gestern fuhren wir mit ihr zu einem Biomarkt nach Agel und baldmöglichst werden wir an einem ihrer Walkingtreffs dabei sein.
Der nächste Integrations-Test kommt dann, wenn wir unseren Nachbarn darauf ansprechen, ob er seinen Miststückkater nicht bitte, bitte, bitte kastrieren lassen würde…
Facebook nutzen
Mein Tipp für alle Auswanderer: Facebook ist grundsätzlich sicher des Teufels, aber für Auswanderer ein Gottesgeschenk. Es gibt kein Thema, zu dem es keine Gruppe gibt, so auch für Auswanderer und Neuanfänger. Hier findet man Informationen und wenn man sie nicht findet, kann man fragen. Man kann schon vorab Kontakte vor Ort knüpfen, netzwerken und Anschluss finden – es ist genial!