In Capestang tanzt der Bär. Wenn gerade kein offizielles Dorffest ist, dann holen die Cafés am Platz Jean-Jaurès sich selber Bands vor die Hütte und da geht manchmal bis 2 Uhr morgens die Post ab. Gut, dass wir doch ein Stück ausserhalb des Dorfkerns wohnen.
Jedes Jahr sind auch mehrere Events wie die Fête Occitane dabei, wo traditionell getanzt wird und es ist so schön zu sehen, wie viele Leute tanzen und wie viele Leute alte Tänze kennen.
Mein Lieblingstanz ist die Chapelloise, die habe ich ziemlich schnell begriffen und die ist lustig, denn da wird immer wieder der Partner gewechselt.
Dann gibt es aber auch die Gavotte, einen langsamen, seltsam höfisch anmutenden Tanz mit einem kleinen Hüpfer drin. Oder schnelle Musette-Walzer – aber anders als Christian, der in der Jugend brav den Tanzkurs mitgemacht hat, habe ich keine Ahnung von Walzern und daher Angst um meine Zehen. Es gibt auch die Farandole, einen einfachen und lustigen Rundtanz. Und für ganz Fortgeschrittene die Allemande, den Tourdion, den Branle usw. Aber dazu müsste man wohl auch wieder in den Tanzkurs. Jedenfalls habe ich mir fest vorgenommen, nächsten Sommer beim dreitägigen Danseruna-Workshop mitzumachen.
Hier die Chapelloise, getanzt beim öffentlichen “Bal” als Abschluss des Danseruna-Workshops 2023:
Und hier ein Video, um die Chapelloise zu lernen: https://www.youtube.com/watch?v=oeqQZKvSyNE&t=65s
Im Juli gastierte DK-Bel bei uns, eine Tanzcompagnie, die mit “C’est Beau!” das Thema “Was ist Schönheit?” aufgriff:
Diese Kreation der Compagnie DK-BEL in Zusammenarbeit mit der Compagnie 6e SENS und Diane Denavacelle Decoubertin verbindet das Schöne mit dem Bizarren, der Fremdheit, dem Chaos, dem Schmerz und der Zerbrechlichkeit der Wesen. Das Stück wird von 12 Tänzern aus verschiedenen Kulturen mit und ohne Behinderung getanzt und wurde mit dem Label Kulturolympiade PARIS 2024 ausgezeichnet. Es wird ab Mai 2024 in mehreren Städten des Landes veröffentlicht und wir durften quasi eine kleine und sehr berührende Uraufführung miterleben.
