Sommer in Südfrankreich
Heute morgen haben wir die Katzen raus gelassen. Sie hatten in den letzten zweieinhalb Wochen viel Gelegenheit, die Geräusche und Gerüche und das Aussehen der neuen Umgebung durch die Fenster auf sich wirken zu lassen und so wollten wir sie nicht länger einsperren. Ausserdem ist der Garten ja auf allen Seiten begrenzt und es gibt wenig, was sie erschrecken könnte.
Wenn man sie dann zielstrebig im Dickicht verschwinden sieht, wird einem natürlich trotz allem Zu- und Vertrauen etwas mulmig, aber sie kamen beide heil zurück.
Lili will seitdem gar nicht mehr zurück ins Haus, obwohl es draussen heute 40 Grad heiss ist. Sie liegt im Schatten unter dem Terrassentisch und beäugt uns misstrauisch, wann immer wir uns nähern. Vermutlich befürchtet sie, dass wir sie wieder ins Haus schliessen wollen. Kater Tobey kann mit der Hitze nicht viel anfangen und wirkte eher verstört und froh, wieder rein zu können.
Ja, es ist heiss. Seitdem wir hier ankamen, scheint jeden Tag die Sonne und die «canicule» (Hitzewelle) – die im Übrigen auch hier im Süden als unnormal heiss empfunden wird – soll laut Wettervorhersage auch die nächsten Wochen nicht abreissen. Heute also extreme 40 Grad. Auf dem kühlen Steinboden, möglichst leicht bekleidet oder unbekleidet, lässt es sich aushalten. Vorhin bin ich sogar darauf eingeschlafen, denn die Hitze macht ziemlich müde. Gut, muss ich im Moment nichts arbeiten.
Vom Rathaus kam gegen Mittag per Lautsprecher die Ankündigung, dass es ab sofort nicht mehr erlaubt ist, zwischen 8 Uhr morgens und 8 Uhr abends zu giessen oder das Auto zu waschen und dass sich “personnes vulnerables” im Rathaus melden sollten. Nach dem Wochenende sollen die Temperaturen wieder auf 33-34 Grad zurückkehren, was anscheinend immer noch heisser ist als normal um diese Jahreszeit. Es macht Sorge.