Die Schlüsselfrage

Die Schlüsselfrage

Unser Haus wurde 1970 in Capestang fertiggestellt. Da waren wir etwa 8 bis 9 Jahre alt und wussten noch nichts von Häusern und wie man in ihren Besitz kommt. Die Erbauer verkauften das Haus vor vielleicht 10 Jahren an unsere Vorbesitzer und bauten ein neues Haus unweit von uns. Der Bau wurde über die Jahre erweitert und Schlösser wurden gewechselt oder ergänzt und zum Teil existieren sie gar nicht mehr, die alten Schlösser. Erstaunlich ist eigentlich nicht, dass man Schlüssel behält und nicht entsorgt, aber nur als Erinnerungsstücke ohne Zweck sind sie nicht dienlich. Vor allem nicht für die Leute, die sich an nichts erinnern können, wenn sie einen alten Schlüssel betrachten. Der Schlüssel selbst erzählt ja keine Geschichte. Die Erzählung kann nur im Kopf derer stattfinden, bei denen der Schlüssel etwas triggert. Bei uns nicht, aber wir fanden gegen 50 Schlüssel an verschiedenen Ringen. Was war zu tun?

Erstens: Man sortiere die Schlüssel am besten nach Nummern und nach Aussehen und gruppiere sie auf einem Backblech (in unserem Fall) oder ähnlichem.
Zweitens: Man gehe gemeinsam von Schloss zu Schloss, am besten beim Tor zum Grundstück beginnend, und finde/teste die passenden Schlüssel. Am besten schreibt man dann die Bezeichnung des Schlosses auf die Unterlage (Bild links). Wichtig: Bitte nicht stolpern mit dem Blech in der Hand. Vor allem nicht, wenn man schon fast fertig ist mit der Arbeit. – Es ist in unserem Fall nicht passiert.
Drittens: Man erstelle praktische Schlüsselbunde und schreibe sie gut leserlich an.

Dann warte man vielleicht 6 Monate, bevor man die überzähligen Schlüssel entsorgt. Vielleicht findet sich noch irgendwo ein verborgenes Schloss.


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