Als wir nach der Ankunft unsere Bankfiliale aufsuchten, um Bank- und Kreditkarten für den Geldautomaten zu bestellen, fragte uns unser netter Ansprechpartner, ob wir auch Schecks haben wollten.
Schecks? Im Jahr 2022?
“Selbstverständlich nicht!”, antworteten wir. Vermutlich hat er dann fein in seinen nichtvorhandenen Bart gelächelt und wir haben es nicht mitbekommen.
Denn sobald wir unsere Katzen bei ICAD anmelden wollten, hiess es auf der hervorragend funktionierenden Webseite dieser nationalen Registrierungsstelle: €9.23 pro Katze – per Scheck. Per Post.
Daher haben wir die Lektion gelernt und geben sie hiermit weiter: Unbedingt Schecks bestellen. Für ICAD, aber auch für kleinere Läden und Verkaufsstände auf dem Land, die keine Kartenzahlung haben, den Kammerjäger, etc…
Regierung und Banken wollen Schecks schon lange abschaffen, aber sie halten sich hartnäckig. 2021 wurden immer noch mehr als eine Milliarde Zahlungen per Scheck getätigt.
Aber Achtung: Während andere Zahlungsmittel immer sicherer werden, weichen Betrüger zunehmend auf Schecks aus. Dabei geht es im Wesentlichen entweder um die Verwendung gestohlener oder verlorener Schecks oder die Fälschung ausgestellter Schecks.
Ein Scheck ist wie Bargeld. Jeder, der einen leeren Scheck in die Finger bekommt, kann damit machen, was er will und die wenigsten Empfänger machen sich die Mühe, einen Ausweis zu verlangen. Das Scheckbuch daher hüten wie den Augapfel und beim Ausfüllen jede unbenutzte Zeile durchstreichen.
Und: sich immer aufschreiben, wem und wofür man einen Scheck ausgestellt hat. Im Kontoauszug unserer Bank steht nämlich nur “Chèque” und wenn wir mehr wissen wollen, müssen wir €19 pro Kopie eines Schecks bezahlen…
Weitere Tipps für die Bezahlung mit Schecks:
- Versand
Das Scheckbuch nicht per normaler Postzustellung senden lassen, sondern selbst bei der Bank abholen oder wenigstens per Einschreiben schicken lassen.
Leider ist es keine Seltenheit, dass Scheckhefte aus dem Briefkasten gestohlen werden, auch wenn die Banken sie anonym verschicken. - Aufbewahrung
Das Scheckbuch an einem sicheren Ort aufbewahren. Niemals im Auto liegenlassen. - Ausfüllen
Beim Ausfüllen von Schecks sehr vorsichtig sein:
– Einen nicht löschbaren schwarzen Stift verwenden.
– Den Betrag in Ziffern mit Komma und Cent ausschreiben, auch wenn es sich um einen runden Betrag handelt (z. B. 100,00 € und nicht 100 €)
– Am Anfang jeder Zeile keinen Platz lassen, sondern nach dem Betrag in Worten und dem Namen des Empfängers einen waagerechten Strich bis zum Ende ziehen. Dasselbe auf evtl. leeren Zeilen.
– keine Zeilen durchstreichen.
– mit der Unterschrift vorsichtig sein.
– niemals einen Blankoscheck unterschreiben. - Prüfen
Erhaltene Schecks sofort prüfen, ob alle erforderlichen Angaben korrekt sind:
– Übereinstimmender Betrag in Zahlen und in Worten (Letztere gelten im Fall von Unstimmigkeiten als Beweis)
– aktuelles Datum (es ist gesetzlich verboten, Schecks vor- oder rückzudatieren)
– Name des Begünstigten (diese Zeile kann nötigenfalls selbst ausgefüllt werden)
– Unterschrift des Ausstellers - Einlösen
Nach der Prüfung sofort auf der Rückseite unterschreiben, inkl. eigene Kontonummer und Datum. Und schnellstmöglich in einer Filiale einlösen.
Falls der Scheck per Post an die Bank geht, alle Merkmale notieren (Nummer des Formulars, Bank, Betrag usw.), damit er im Falle eines Verlusts leichter wiedergefunden werden kann. - Zahlung nötigenfalls sperren
Bei Verlust oder Diebstahl des Scheckbuchs oder bei einer unbekannten Scheckzahlung auf dem Konto sofort die Bank benachrichtigen und die Zahlung für einen Scheck oder das gesamte Scheckheft stoppen. Die Zahlungssperre schriftlich bestätigen lassen.