Ein Garten in Südfrankreich: Der Anfang
Die Vorbesitzer des Hauses haben wohl etwas Gemüse angebaut, sich ansonsten aber mehrere Jahre lang wohl eher wenig um den Garten gekümmert. Da dieser auf beiden Seiten aus Sträuchern und Bäumen besteht, hat sich ein ziemlicher Urwald entwickelt aus undurchdringlichen, ineinander verwachsenen Sträuchern voll vertrocknetem totem Unterholz. Alle Abfälle wie tote Grasbüschel etc. wurden jahrelang einfach an die Felswand geworfen, in der Hoffnung, dass daraus Kompost entstünde. Das geht aber nicht, wenn man in der Vertikalen aufschichtet, denn alles Wasser, was überhaupt drankommt, läuft sofort nach unten weg. So ist daraus nur ein zweieinhalb Meter hoher und anderthalb Meter tiefer, knochentrockener und schimmelstaubiger Haufen entlang der Felswand entstanden.
Wir haben glücklicherweise einen Gärtner gefunden, der uns noch im August, kurz vor seinen Ferien, zwei Tage lang von dem schlimmsten Unterholz befreit hat und damit auch ein bisschen von der latenten Feuergefahr. Das hat uns schon einen schönen Haufen Schnitzel für die Wege beschert und ich konnte mit dem Häcksel auch einen richtigen Komposthaufen starten.
Wir haben dann später noch zwei Morgen lang Stück für Stück bis zu 10 Meter lange Brombeeranken aus der Krone der Tamariske gezogen und zig Kubikmeter davon verhäckselt.
Und haben uns tagelang mit Astschere und Säge von einer Seite zur anderen durch die Sträucher gearbeitet. Bis zum Stumpf abgeschnitten und wo möglich auch gleich ausgegraben, was kaputt und vertrocknet war; was nicht dorthin passte, wo es völlig konzeptlos gepflanzt worden war; was völlig aus dem Ruder gelaufen war und was einfach im Weg war. So langsam sieht man wieder das ursprüngliche Konzept hinter der Gartenanlage und kommt wieder an alles heran, was gepflegt werden muss…
Zwischendurch ging durch einen gezielten Spatenhieb auch ein in der Erde verlegter Gartenschlauch für das Gartenwasser kaputt, gefolgt von kurzer Panik, bis das Wasser abgestellt und der Reparaturmensch gerufen war – der dann auch am gleichen Nachmittag noch kam und sehr nett und kompetent den Schlauch wieder heile machte.
(Gartenwasser bezieht sich auf die Möglichkeit, zwei Wasserzähler zu haben. Einen für “Hauswasser” und einen für “Gartenwasser” – für Letzteres zahlt man keine Abwassergebühren).
Nächste Woche kommt eine grosse Lieferung an Pflanzen, dafür muss ich dann noch in den Beeten Platz schaffen.
Nächster Schritt: Die Grundwasserpumpe reparieren lassen, damit wir wieder an kostenloses Wasser aus dem Boden kommen.
Übernächster Schritt: Völlig überalterte und verwachsene Obstbäume abschneiden bzw. stark kürzen und die überflüssigen Sträucher wo möglich ausgraben (lassen).
Überübernächster Schritt: Die anderen Obstbäume, Olivenbäume und Feigen im Winter sinnvoll schneiden.
Vorher:
Nachher: